Wenn der Kosmos ins Kirchenschiff passt
Man kennt ihn aus unzähligen Fernseh-Auftritten: Den Astrophysiker, Wissenschaftsjournalist und Fernsehmoderator Harald Lesch. Am 20. November begeisterte er die Gröbenzeller Bürgerinnen und Bürger in der komplett ausverkauften Zachäuskirche mit seinem Vortrag „Gott und der Kosmos – Selbstgemacht oder Auftragsleistung“ über die Geburt des Universums – und darüber, warum ihn die Entstehung des Lebens bis heute staunen lässt.
Kurzweilig und amüsant nahm Lesch sein Publikum mit auf seine Reise durch Raum und Zeit. Er erzählte von der jungen Erde, die sich vor 4,7 Milliarden Jahren aus einer rotierenden Staubwolke formte. Dann jener Moment, der selbst gestandene Wissenschaftler ehrfürchtig werden lässt: Vor rund 3,7 Milliarden Jahren entstand Leben. Winzig, unscheinbar – und doch der Beginn aller biologischen Komplexität. „Aus dem Nichts“, sagte Lesch, und die Zuhörer staunten mit ihm. Wie kann Materie plötzlich lebendig werden?
Hier wurde Lesch persönlich. Anders als viele Wissenschaftskollegen, die ausschließlich auf Naturgesetze und mathematische Modelle setzen, verweigert er die metaphysische Leerstelle nicht. Für ihn ist klar: „Es gibt einen Gott.“ Nicht als Lückenfüller, nicht als wissenschaftliche Notlösung, sondern als Sinn hinter allem Sein. Am Ende blieb ein Gefühl von Staunen und die Erkenntnis, dass Wissenschaft nicht weniger, sondern mehr Wunder offenbart – wenn man bereit ist, sie zu sehen. Eva Hassa
